Forschung und Entwicklung liegen uns nicht nur am Herzen, mithilfe externer Partner, wie in diesem Fall dem Fraunhofer IEM – gehen wir auch zukunftsversierten Forschungsfragen auf den Grund, um in der Praxis zu wachsen.
Stillstand in Entwicklung und Angebot ist ein absolutes No-Go, um als Unternehmen weiterhin erfolgreich zu bestehen und um anzuführen. Doch was muss man in der nahen und fernen Zukunft im Dienstleistungssektor beachten? Was wird von unseren Kunden gefordert und als Standard angesehen und wie können wir diesen Erwartungen entsprechen oder sie gar inhaltlich und in der Umsetzung übertreffen? Insbesondere durch die Digitalisierung der Industrie rückt das Thema ’digitale Services’, sogenannte Smart Services in den Fokus.
So haben wir uns als produzierendes Unternehmen vor einiger Zeit gefragt, „Wie gestalten wir den Wandel zum Smart-Service-Anbieter? Und wie erweitern wir unser Portfolio um eine elementare Dienstleitung mit Mehrwert?“
Antworten auf diese Frage haben wir im Forschungsprojekt IMPRESS („Instrumentarium zur musterbasierten Planung hybrider Wertschöpfung und Arbeit zur Erbringung von Smart Services“) mit den Forschungspartnern intensiv erarbeitet.
Was genau sind Smart Services?
Smart Services bieten Kund:innen zusätzlichen Nutzen zum eigentlichen Produkt. Unternehmen können damit ganz neue Geschäftsfelder erschließen. Hierbei handelt es sich um digitale Dienstleistungen, die auf den Daten intelligenter Produkte aufbauen und durch kontinuierliche Datenerfassung und -analyse einen Mehrwert für die Nutzer:innen generieren. Es sind eigenständige Marktleistungen, die Hand in Hand mit neuen, innovativen Geschäftsmodellen einhergehen. Eine erfolgreiche Einführung eines Smart Service-Geschäfts in einem produzierenden Unternehmen erfordert eine ganzheitliche Transformation zum Smart Service-Anbieter, die wir als traditionsbewusstes Familienunternehmen gerne gehen.
Lösungsmuster für Transformation in KMUs
Zur Planung und Durchführung einer Transformation zu einem Smart Service-Anbieter entwickelten das Fraunhofer IEM und wir, die MSF-Vathauer Antriebstechnik GmbH & Co. KG, sowie weitere Partner, ein Instrumentarium mit einer Vielzahl an Lösungsmustern und Methoden, das die Unternehmen dazu befähigt, eigenständig Smart Services in ihrer Organisation systematisch zu planen und umzusetzen und dann auf dem Markt zu etablieren. Anhand der strategischen Anforderungen werden die Marktleistung und das Smart Service-Geschäftsmodell spezifiziert und die für die Transformation erforderliche inner- und zwischenbetriebliche Wertschöpfung definiert.
„Solch erarbeitete Lösungsmuster bieten die optimale Möglichkeit, komplexe Sachverhalte verständlich zu vermitteln. Dadurch erhalten Unternehmen, insbesondere KMUs, ein konkretes Werkzeug, um ihre Smart Service-Idee umzusetzen“, so Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Direktor am Fraunhofer IEM und Professor für Advanced Systems Engineering am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn.
Kurz und knapp zum Projekt:
Das Forschungsprojekt wurde vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und dem ESF (Europäischen Sozialfonds) im Rahmen der Fördermaßnahme ’Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken’ gefördert. Die Forschungspartner, darunter das Heinz Nixdorf Institut, das Fraunhofer IEM und die TU Chemnitz haben u.a. das musterbasierte Instrumentarium entwickelt. Unter Anwendung der erarbeiteten Lösungsmuster können die beteiligten Unternehmen ihre Transformation zu einem Smart Service-Anbieter nun in Angriff nehmen.
Projektlaufzeit: 01.01.2019 bis 31.07.2022
Projektvolumen: 4,67 Mio. Euro